dublin christ church cathedral passage to synod hall window seven gifts of the holy spirit 2012 09 26

0815 ist in der Gesellschaft nicht erstrebenswert. Wenige geben sich damit zufrieden (nur) ganz gewöhnlich zu sein. Die Tendenz ist da, sich auf social media möglichst individuell und speziell darzustellen. Dahinter steckt die Annahme: Wenn ich besonders aussehe oder etwas besonders gut kann, dann erst werde ich wahrgenommen und wertgeschätzt.

Dagegen hält ein Kerninhalt der christlichen Botschaft, die bei der Feier der Firmung zum Ausdruck kommt: Mit der Handauflegung ist der Zuspruch verbunden «du bist wertvoll». «Du musst dich nicht verwirklichen und selbstoptimieren, damit du wertvoll bist, sondern umgekehrt: du bist zuerst wertvoll. Sei du selbst, das genügt. Und du bekommst die Kraft dazu, das zu entfalten, was in dir angelegt ist.»

Bei der Feier der Firmung zeichnet der Firmspender den Firmkandidat:innen mit dem Öl ein Kreuz auf die Stirn und spricht dazu: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Die Zusage des Wirkens der Heiligen Geistkraft ist ein Geschenk. Papst Franziskus sagt dazu: „Der Geist selbst ist «die Gabe Gottes» schlechthin, er ist ein Geschenk Gottes und teilt seinerseits dem, der ihn aufnimmt, verschiedene geistliche Gaben mit.“ Damit sind die sieben Gaben des Heiligen Geistes gemeint, sieben Hilfestellungen Gottes für ein gelingendes Leben. Sie werden dem Menschen zu Teil, der einen Schritt auf ihn zumacht. Zum Beispiel einem Jungen Menschen auf dem Firmweg.

Die sieben Gaben des Heiligen Geistes sind Weisheit, Einsicht, Rat, Stärke, Erkenntnis, Gottesfurcht und Frömmigkeit. Doch was hat es damit konkret auf sich? Ich möchte im Folgenden darüber nachdenken:

Weisheit

Die erste Gabe verleiht die Fähigkeit, zur rechten Zeit das Richtige tun. Sie öffnet uns die Augen und hilft uns dabei, Dinge zu prüfen und verschiedene Seiten abzuwägen, bevor wir uns eine Meinung bilden. Was ist wichtig und was nicht? Wofür soll ich kämpfen und wofür nicht? Die Weisheit hilft, nach einer bestmöglichen Lösung zu suchen, von der viele profitieren können.

Einsicht

Die Gabe der Einsicht hilft, einen Blick in die Tiefe zu haben. Einsichtig sein bedeutet, den Dingen auf den Grund zu gehen und auch einmal hinter die Fassade zu blicken. Sie befähigt den Menschen zu einem achtsamen Umgang mit sich selbst und anderen und Entscheidungen mit Herz und Kopf zu fällen.

Rat

Die Gabe des Rates befähigt dazu, im Leben sowohl einen Rat von aussen anzunehmen als auch anderen beratend zur Seite zu stehen. Die beratenden Signale des Heiligen Geistes sind oft leise und können in der lauten Welt untergehen. Um sie wahrzunehmen, muss der Mensch aufmerksam und offen sein, denn guter Rat schenkt Orientierung und Halt.

Stärke

Die vierte Gabe hilft, in schwierigen Situationen Stand zu halten. Wenn Hindernisse auftauchen oder Herausforderungen zu meistern sind, unterstützt die Heilige Geistkraft, um auf dem rechten Weg zu bleiben. Wir spüren neue Kraft und Motivation, um Lösungen zu finden für uns selbst oder auch, um anderen einen Energieschub zu verleihen und Mut zu machen.

Erkenntnis

Diese Gabe des Heiligen Geistes hilft, Gottes Ideen zu erkennen und diese in Taten umzusetzen. Erkenntnis, um Licht ins Dunkel zu bringen und zu verstehen, was richtig und was falsch ist.

Gottesfurcht

Die Gottesfurcht lässt uns staunen über alles, was Gott erschaffen hat. Gott übersteigt unsere Vorstellungen, diese Gabe des Heiligen Geistes verleiht Ehrfurcht und Dankbarkeit für Gottes wunderbare Schöpfung.

Frömmigkeit

Dieser Begrifft klingt in unseren Ohren verstaubt und altbacken. Doch Gott möchte durch diese Gabe des Geistes in Verbindung mit den Menschen bleiben. Sie soll uns helfen, in Herausforderungen und in Freuden mit Gott zu sprechen und uns im Vertrauen immer wieder mit ihm zu verbinden.

 

Autorin: Nicole Zwahlen