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Einführung

Ein langer synodaler Entwicklungsweg

Im April 2003 entschied Bischof Ivo Fürer von St. Gallen, dass im Bistum das Sakrament der Firmung in Zukunft im Erwachsenenalter gespendet werden soll. Der Entscheid fiel aufgrund einer einstimmigen Empfehlung der diözesanen Räte. Wir bezeichnen dies mit „Firmung ab 18“, da die jungen Erwachsenen im 18. Lebensjahr das erste Mal zur Firmung eingeladen werden. Das Anliegen wurde bereits in der St. Galler Synode 1972 festgehalten, welche die Neuerungen des zweiten Vatikanischen Konzils für die Bistumsrealitäten übersetzte. «Die Firmung muss in engstem Zusammenhang mit der Taufe gesehen werden… Der einzelne Christ soll durch die Mitteilung des Geistes zur Reife und Mündigkeit des Glaubens geführt werden. Dies bedeutet bewusste Mitgliedschaft in der kirchlichen Gemeinschaft, Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung, Zeugnis einer zeitgemässen Verwirklichung des Evangeliums» (Synode 72, Bistum St.Gallen II 3.3.1.).

In der Kindheit vermittelte Glaubenswerte und  –zugehörigkeiten werden heute nicht automatisch ins Erwachsenenleben übernommen werden. Junge Erwachsene sind herausgefordert, sich ihre Werthaltungen in eigener Verantwortung neu zusammen zu stellen. Doch in der Zeit, wo junge Erwachsene in der Gesellschaft  diesen Schritt machen, war die Kirche bisher wenig präsent. Die verantwortlichen Seelsorgenden in unserem
Bistum kamen zur Überzeugung, dass sie jungen Menschen eine mündige Stellungnahme zum eigenen Glauben und zur Mitgliedschaft in der Kirche zuzutrauen möchten. Das brauchte Mut, aber auch das Vertrauen auf den Wert der christlichen Glaubenstraditionen. Die Auseinandersetzung mit diesen Glaubens- und Lebenswerten soll jungen Erwachsenen helfen, ihr Lebensgebäude mit dem nötigen Fundament zu bauen.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass durchschnittlich die Hälfte der jungen Erwachsenen sich mit 18 bis 20 Jahren auf einen Firmweg machen, der ein halbes bis dreiviertel Jahr dauert. Sowohl Leitende als auch Teilnehmende sind überrascht über die Ernsthaftigkeit und Tiefe der Auseinandersetzung, die möglich ist. Für viele junge Erwachsene ist es ein neues sich Heranwagen an Glaubensfragen für andere ist es eine Bestärkung des bisherigen Wegs. Die Einladung an alle, die für den Firmweg (noch) nicht bereit waren, bleibt bestehen. Mit der Zeit wird es bestimmt auch Firmgruppen mit Menschen über 30 Jahre geben. „Firmung ab 18“ bedeutet eine Offenheit des Firmsakraments auf das Erwachsenenalter
hin – im Vertrauen, dass der Heilige Geist schon lange vor uns bei den Menschen ist und sie ruft.

Im April 2003 entschied Bischof Ivo Fürer von St. Gallen, dass im Bistum das Sakrament der Firmung in Zukunft im Erwachsenenalter gespendet werden soll. Der Entscheid fiel aufgrund einer einstimmigen Empfehlung der diözesanen Räte. Wir bezeichnen dies mit „Firmung ab 18“,
da die jungen Erwachsenen im 18. Lebensjahr das erste Mal zur Firmung eingeladen werden. Das Anliegen wurde bereits in der St. Galler Synode 1972 festgehalten, welche die Neuerungen des zweiten Vatikanischen Konzils für die Bistumsrealitäten übersetzte. «Die Firmung muss in engstem Zusammenhang mit der Taufe gesehen werden… Der einzelne Christ soll durch die Mitteilung des Geistes zur Reife und Mündigkeit des Glaubens geführt werden. Dies bedeutet bewusste Mitgliedschaft in der kirchlichen Gemeinschaft, Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung, Zeugnis einer zeitgemässen Verwirklichung des Evangeliums» (Synode 72, Bistum St.Gallen II 3.3.1.).

In der Kindheit vermittelte Glaubenswerte und –zugehörigkeiten werden heute nicht automatisch ins Erwachsenenleben übernommen werden. Junge Erwachsene sind herausgefordert, sich ihre Werthaltungen in eigener Verantwortung neu zusammen zu stellen. Doch in der Zeit, wo junge Erwachsene in der Gesellschaft diesen Schritt machen, war die Kirche bisher wenig präsent. Die verantwortlichen Seelsorgenden in unserem Bistum kamen zur Überzeugung, dass sie jungen Menschen eine mündige Stellungnahme zum eigenen Glauben und zur Mitgliedschaft in der Kirche zuzutrauen möchten. Das brauchte Mut, aber auch das Vertrauen auf den Wert der christlichen Glaubenstraditionen. Die Auseinandersetzung mit diesen Glaubens- und Lebenswerten soll jungen Erwachsenen helfen, ihr Lebensgebäude mit dem nötigen Fundament zu bauen.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass durchschnittlich die Hälfte der jungen Erwachsenen sich mit 18 bis 20 Jahren auf einen Firmweg machen, der ein halbes bis dreiviertel Jahr dauert. Sowohl Leitende als auch Teilnehmende sind überrascht über die Ernsthaftigkeit und Tiefe der Auseinandersetzung, die möglich ist. Für viele junge Erwachsene ist es ein neues sich Heranwagen an Glaubensfragen für andere ist es eine Bestärkung des bisherigen Wegs. Die Einladung an alle, die für den Firmweg (noch) nicht bereit waren, bleibt bestehen. Mit der Zeit wird es bestimmt auch Firmgruppen mit Menschen über 30 Jahre geben. „Firmung ab 18“ bedeutet eine Offenheit des Firmsakraments auf das Erwachsenenalter hin – im Vertrauen, dass der Heilige Geist schon lange vor uns bei den Menschen ist und sie ruft.

 

Linus Brändle
Stellenleiter
DAJU, Fachstelle kirchliche Jugendarbeit Bistum St. Gallen

Firmung im Bistum

Im Bistum St. Gallen liegt das Mindestalter für den Empfang des Firmsakramentes bei 18 Jahren. Wir setzen damit einen bewussten Akzent für ein mündiges und erwachsenes Christsein. Die Firmwege werden in den einzelnen Seelsorgeeinheiten nach einer gemeinsamen Grundlage in verschiedenen Formen angeboten. Diese Website gibt Einblick in die Firmwege und bietet diverse Infos und Hintergründe der Firmweggestaltung.

Im April 2003 entschied Bischof Ivo Fürer, dass im Bistum St.Gallen das Sakrament der Firmung in Zukunft im Erwachsenenalter gespendet wird. Wir bezeichnen dies mit «Firmung ab 18». Die bistumsweit einheitliche Lösung war ein Novum in der Schweiz. Seit 2012 ist die Firmung ab 18 in sämtlichen Seelsorgeeinheiten und Pfarreien im Bistum St.Gallen umgesetzt. Zur Ausrichtung und Koordination dieser neuen Firmpraxis erliess der Bischof Weisungen, welche als Rahmensetzung für die Firmwege gelten.

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Firmtheologie

Das Firmsakrament, wie wir es heute kennen, ist ganz stark von der Praxis her geprägt. Diese hat sich im Laufe der Geschichte immer wieder verändert. So gibt es auch die verschiedensten Aspekte einer Firmtheologie, die je nach Situation (z.B. Firmalter,…) unterschiedliches Gewicht bekommen. Die folgenden pastoraltheologischen Formulierungen beinhalten jene Aspekte, die heute als zentrale Schwerpunkte der Firmung ab 18 gelten:

Mündigkeit / Entscheidung

Ich stehe bei der Firmung als junger Mensch da und sage selbst Ja. Ja zu mir, der/die sich dem Wirken des Geistes öffnet und die Verbindung mit dem Heiligen Geist (die in der Taufe zu Grunde gelegt ist) besiegeln lässt. Ich entscheide mich zu einem mündigen Leben aus dem christlichen Glauben und aus der Kraft des Geistes heraus.

Stärkung

Firmung als Sakrament der Stärkung: Ich bekomme in der Firmung Kraft des Geistes verliehen, die mich in meinem Glauben und Leben stärken und stützen soll, damit ich als getaufter und gefirmter Mensch Verantwortung übernehmen kann.

Gemeinschaft / Kirche

Durch die Firmung werde ich in die Mit–Verantwortung in der Kirche eingebunden für den Sendungsauftrag der Christen/–innen. Der/die Gefirmte wird öffentlich und mit seiner/ihrer Zustimmung hinein genommen in die Gemeinschaft der Kirche. Ich sage Ja zu dieser Gemeinschaft. Umgekehrt sagt die Kirche Ja zu mir als vollwertiges Mitglied.

Verleihung von Gaben / Charismen

Mit der Firmung wird auch ausgedrückt, dass Gott immer von neuem ja sagt zu mir und mich meint. Ich sage bei der Firmung meinen Namen. Dabei kommt zum Ausdruck, dass ich gemeint bin mit meinen Fähigkeiten, Veranlagungen, Begabungen, die mir in die Wiege gelegt worden sind. Zudem beschenkt der Heilige Geist mich mit seinen Gaben (vgl. 7 Gaben des Hl. Geistes).

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Klettern als Metapher

Die Kletterwand symbolisiert das Leben mit einfachen und schwierigen Passagen. Es weiter zu kommen, Schritt um Schritt. Dabei sind wir in der Spannung zwischen Leistungsdruck mit persönlichem Erfolg oder Misserfolg und der Erfahrung ständig gesichert zu sein. Der Glaube ist wie ein Seil, das hält und gibt Vertrauen. Übers Seil bin ich verbunden mit anderen. Im Aufstieg erfahre ich Teamwork. Die gemeinsame Erfahrung ist auch ein Training für die Seele.

my-next-level.ch wurde mit einem Team von Firmanden und Firmbegleitern fürs Bistum St. Gallen entwickelt. Die aus der Computerspielsprache übernommene Analogie zeigt auf, dass im Firmweg jede und jeder Persönlichkeit gefragt ist (my). Der Weg der Firmung bringt die Beteiligten weiter. Es gibt neue Erkenntnisse, eine neue Tiefe (next-level). Das Ganze geschieht in einer tragenden Gemeinschaft, die miteinander auf dem Weg ist (ch).

my-next-level.ch - der Film

Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Mit der bistumsweiten Heraufsetzung des Firmalters stellt sich früher oder später die Frage, was mit jungen Menschen mit besonderen Bedürfnissen geschieht. Gilt das Firmalter ab 18 auch für sie? Und sollen auch sie am Firmweg der Pfarrei teilnehmen? Oder ist es für alle Beteiligten (Firmverantwortliche, Eltern und Betroffene) einfacher, Menschen mit besonderen Bedürfnissen weiterhin während der Schulzeit in den heilpädagogischen Schulen oder zumindest in „exklusiven“ Gruppen auf die Firmung vorzubereiten? – Lies in den Dokumenten nebenan weiter.

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Erfahrungsberichte

Ich habe die Kirche/den Glauben auf eine ganz neue Art und Weise kennengelernt. Der Firmweg ist wie die Übersetzung des Glaubens in Sprache von uns jungen Erwachsenen. Die Firmreise nach Assisi ist das absolute Highlight des ganzen Firmwegs. Die gesamte Athmosphäre in der Stadt und die Stimmung untereinander waren grossartig. Die ganze Gruppe ist zusammengewachsen und wir wurden zu einer grossen Familie.

Firmbegleiter:in werden

Mit der bistumsweiten Heraufsetzung des Firmalters stellt sich früher oder später die Frage, was mit jungen Menschen mit besonderen Bedürfnissen geschieht. Gilt das Firmalter ab 18 auch für sie? Und sollen auch sie am Firmweg der Pfarrei teilnehmen? Oder ist es für alle Beteiligten (Firmverantwortliche, Eltern und Betroffene) einfacher, Menschen mit besonderen Bedürfnissen weiterhin während der Schulzeit in den heilpädagogischen Schulen oder zumindest in „exklusiven“ Gruppen auf die Firmung vorzubereiten? – Lies in den Dokumenten nebenan weiter.

Eindrücke

Literatur

Als Unterstützung und Inspiration in der Gestaltung der Firmwege stehen diverse Bücher und Arbeitshilfen im Handel zur Verfügung. Wir haben für Sie eine Auswahl zusammen gestellt. Die Bücher stehen in der DAJU Bibliothek zur Ansicht zur Verfügung (keine Ausleihe).

Die Arbeit in der Firmwegleitung setzt grundlegende theologische Kenntnisse voraus. Wer kein theologisches Studium absolviert hat, aber seine biblischen theologischen Kenntnisse vertiefen möchte, findet in der Liste eine gute bewährte Buchauswahl.

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